Austauschteile werden zur Produktentwicklung genutzt

Bei Bosch werden neue Wege bei der Produktentwicklung eingeschlagen. “Idealerweise entsprechen unsere Produkte exakt den tatsächlichen Anforderungen im Auto”, so Klaus Sekot, der verantwortliche Projektleiter.” Sie sollen ein Fahrzeugleben lang unter allen real auftretenden Belastungen funktionieren.”

Um diesem Ideal näher zu kommen, wurde von Bosch Anfang 2013 die Initiative “Aktive Feldbeobachtung bei Bosch” (AFB) ins Leben gerufen. Die Entwickler können gebrauchte, aber noch funktionsfähige Autoteile zur Analyse anfordern. Aus diesen Erkenntnissen wird das bestehende Wissen ergänzt. Auf diese Weise kann das Produkt so verbessert werden, dass die tatsächlichen Anforderungen bestmöglich erfüllt werden.

Die Bosch-Mitarbeiter aus unterschiedlichen Produktgebieten können selbst bestimmen, aus welchen Märkten, Fahrzeugen und Motorisierungen sie die gebrauchten Komponenten anfordern.

Das Besondere ist, dass keine defekten Autoteile aus der Garantiezeit, sondern funktionsfähige, teilweise viel ältere Teile zurück zum Hersteller gelangen. Manche Probleme erkennt der Fachmann erst nach langjähriger Nutzung. Umweltbedingungen und Fahrverhalten beeinflussen die Abnutzung der Autoteile oft erheblich. Alter, Laufleistung und Herkunftsländer der Fahrzeuge stellen die wichtigsten Auswhalkriterien dar. “Besonders die gebrauchten Autoteile sind für uns wichtig, um beispielsweise auch steigende Gewährleistungsanforderungen zu erfüllen”, sagt Sekot. Und auch der Fahrzeugbesitzer kann sich freuen: Er erhält kostenlos ein neues Ersatzteil für sein Auto.

Eine von Bosch entwickelte Software steuert den Vorgang von der Bestellung bis zur Lieferung. Der Besteller spezifiziert Komponenten und Fahrzeuge und wählt die Region interaktiv über eine Karte aus. Die Software schickt die Informationen an die teilnehmenden Werkstätten vor Ort und überprüft automatisch, ob sich ein passendes Fahrzeug im Kundenstamm befindet. Wenn dann noch der Kunde zustimmt, kann die Werkstatt das gewünschte Teil austauschen und an den Besteller schicken. Die Software organisiert zudem die Lieferung von der Werkstatt zum Besteller. Außerdem erhält der Entwickler vorab elektronisch relevante Daten des Fahrzeugs. So kennt er neben Laufleistungsdaten, Kilometerstand oder Anzahl der Starts auch aktuelle Fehlerspeichereinträge oder die Fahrzeugausstattung.

Weitere Beiträge

Die Hauptuntersuchung zählt zu den wichtigsten Möglichkeiten der Kundenbindung für freie Werkstätten. Mit dem Service…

Hersteller Bosch hat einen fortschrittlichen System-on-Chip (SoC) entwickelt, der eine zentralisierte Architektur für Fahrzeuge bietet…

Um sowohl positive als auch negative Betriebsentwicklungen im Blick zu behalten, kann der Kennzahlen-Kompass Autoservice…

Wenn die Bundesregierung ihre Pläne in die Tat umsetzt, erwartet Werkstätten ein deutlicher Anstieg der…

Bis zum Jahr 2033 müssen rund 43 Millionen Führerscheine in fälschungssichere Versionen umgetauscht werden. Alle…

Hersteller Valeo  unterstützt freie Werkstätten zum Start in die Sommersaison bei der Wartung von Klimaanlagen….

Bereits seit 50 Jahren führt die Deutsche Automobiltreuhand (DAT) automobile Marktforschung durch. Der jährliche DAT-Report…

Im Gegensatz zu Vertragswerkstätten sind freie Werkstätten an keinen Automobilhersteller gebunden. Deshalb sind sie nicht…