Gerade trockene Doppelkupplungen sind einem höheren Verschleiß ausgesetzt als nasse. Das führt deshalb auch relativ häufig zu Reparaturaufträgen für die Werkstatt. Bei Erreichen der Verschleißgrenze kommt es zum Kupplungsaustausch und das Kupplungspaket muss getauscht werden. Dabei muss der Werkstattprofi einiges beachten. Es ist angebracht vor der Reparatur ein ausführliches Gespräch mit dem Kunden zu führen und die Fehlerspeicher aller Steuergeräte auszulesen. Wichtig ist dabei auch die Sichtprüfung im Vorfeld. So werden abgebrochene Teile und Ölverlust durch defekte Dichtungen schnell sichtbar. Außerdem sollte der Fachmann die trockene Doppelkupplung auch auf Verschleiß prüfen. Dazu testet man bei betriebswarmem Motor, auf einer Probefahrt, im Tiptronic-Modus. D.h. es wird im sechsten Gang die Motordrehzahl auf ca. 1.000 bis 1.500 Umdrehungen gehalten. Anschließend sollte ohne Kickdown voll beschleunigt werden und der Drehzahlmesser beobachtet werden. Tritt beim Beschleunigen eine Drehzahlschwankung von bis zu 200 Umdrehungen auf, ist die Verschleißgrenze der Kupplung erreicht. Ist der Drehzahlanstieg dagegen gleichmäßig ist die Kupplung noch in Ordnung. Dieser Test muss dann im siebten Gang wiederholt werden.
Falsches Lüftspiel verursacht Trennprobleme
Auch ein falsches Lüftspiel kann rutschende Kupplungen oder Trennprobleme verursachen. Das Einstellen des Lüftspiels erfolgt am ausgebauten Getriebe. Nach Einbau eines neuen Kupplungspaketes und des Getriebes müssen die Kupplungen mit einem Diagnosgerät angelernt werden. Während der Adaption lernt die Mechatronik-Einheit alle Korrekturwerte neu. Damit wird sichergestellt, dass bei der Fahrzeugübergabe alle Schaltvorgänge sauber und ruckfrei ablaufen.
Quelle: blinklicht 4/2015 Werkstattpraxis