Ein Albtraum für den Kunden: Eben erst wurde das neue Ersatzteil verbaut, schon zeigt es Anzeichen eines Schadens. Nur wenige Kilometer nach Austausch des Turboladers tritt blauer Rauch aus dem Auspuff aus und ist abgasseitig Ölverlust am Turbolader zu beobachten. Der erste Impuls: Umtausch des brandneuen, jedoch offenkundig defekten Ersatzteils.
Ein Fehlschluss: Betrachtet man den neuen Turbolader genauer, erkennt man, dass die Ölspuren bereits im Turbineneintritt, also an der „falschen“ Seite zu sehen sind. Es stammt nämlich noch vom Schaden des zuvor ausgebauten Turboladers: Im Ladeluftkühler angesammeltes Öl wird zusammen mit der verdichteten Luft des neuen Turbos herausgedrückt und gelangt so in den Turbineneintritt.
Um diesen Fehler und den damit einhergehenden Schreck zu vermeiden, ist es beim Wechsel des Turboladers erforderlich, die gesamte Ladeluftstrecke gründlich zu reinigen und auch den Ladeluftkühler auszutauschen.
Bilduntertitel:
Das beim Vorschaden angesammelte Öl gelangt vom Ladeluftkühler (1) durch den Motor (2) in den Turbineneintritt (3), durch den Turbolader und zum Turbinenaustritt (4) hinaus. (Bild: Mahle)
Quelle: Mahle