Corona hat alles durcheinandergewirbelt. Mit den Beschränkungen zu Großevents mussten auch zahlreiche Messen, Fachtagungen und Fortbildungen abgesagt werden. Dadurch entstand ein enormer Druck bei den jeweiligen Anbietern, die schnell und professionell eine passende Lösung finden mussten, wollten sie in diesem Jahr nicht komplett auf die Präsentation verzichten.
Wie finden Sie digitale Messen?
Teilweise sind Fachmessen jetzt unter bestimmten Auflagen erlaubt. Doch vielen Messeveranstaltern ist das Risiko zu groß, jetzt eine reale Messe zu planen und dann bei steigenden Infektionszahlen alles kurzfristig absagen zu müssen. Die entstandenen Kosten würden aufgrund fehlender Einnahmen doppelt wehtun. Auch sind zahlreiche Unternehmen aktuell sehr zurückhaltend bei Standbuchungen, da auch sie nicht ins Risiko gehen wollen und am Ende Messebauern, Standbetreuung und auch Hostessen kurzfristig wieder absagen müssten.
Entstanden sind stattdessen zahlreiche Online-Konzepte, die jetzt umgesetzt werden. So verlegt beispielsweise die EuroBLECH ihren Auftritt komplett ins Netz. Unter dem Motto „Dieses Jahr kommen wir zu Ihnen!“ können die Besucher diesmal vom Schreibtisch oder Sofa aus an der Messe teilnehmen. Auch eine der bekanntesten Automobil-Messen, die SEMA in Las Vegas, findet in diesem Jahr rein digital statt. Dagegen hat die Essen Motorshow angekündigt in veränderter Form und mit Auflagen zu öffnen. Auch einzelne Fachmessen, wie die Werkstattmesse (WM) in Dortmund, gingen oder gehen real über die Bühne.
Was sind die Folgen der Konzentration auf rein virtuelle Messen? Zum einen hat Corona das Potential die Messelandschaft grundlegend umzukrempeln. Denn auch wenn nach der Pandemie wieder vermehrt reale Messen stattfinden, so können digitale Inhalte, die jetzt aus der Not geboren wurden, viel selbstverständlicher integriert werden. Veranstalter haben die Möglichkeit, ihre bestehenden Messen digital zu erweitern und so die Reichweite deutlich zu steigern. Denn durch Corona gezwungen merken viele Menschen, dass es eben auch digital gut funktioniert.
Die Kehrseite der Medaille ist ein mögliches Messesterben. Aussteller und Besucher könnten auf die Idee kommen, dass rein virtuelle Messen der einfachere und deutlich günstigere Weg sind. Kosten für den Standbau fallen im Digitalen ebenso weg, wie Fahrtkosten, Hotelübernachtungen und Vieles mehr. Vor allem kleinere Unternehmen, für die die Kosten einer Messe schwerer zu stemmen sind, als für die Großen der Branche, könnten zukünftig auf realen Messen fehlen. Damit stellt sich Besuchern aber auch die Frage, ob sich so eine Messe überhaupt noch lohnt.
Bis Anfang dieses Jahres waren Fachmessen immer auch ein Treffen der jeweiligen Branche. Meetings wurden bewusst auf diese Termine gelegt, da alle relevanten Personen vor Ort waren und oft sind es auch informelle Begegnungen auf den Messen, die neue Impulse geben oder auch neue Aufträge generieren. Dieses Get-together findet sich im digitalen Bereich nur in ganz kleinem Maße wieder. Bei Online-Messen läuft man sich nicht zufällig über den Weg, sondern klickt gezielt von einem digitalen Stand zum anderen, wenn das jeweilige Portfolio relevant erscheint. Sollte sich die Messelandschaft radikal ändern, werden auch diese Branchentreffs einen neuen Weg finden müssen.
Vielen Betrieben stellt sich die Frage, wie sie mit der Situation umgehen. Vor allem die fehlenden Fachmessen und Fortbildungen können zum Problem werden. Auch wenn es in der aktuell finanziell angespannten Lage schwierig ist, muss für die digitale Alternative moderne Technik vorhanden sein. Nur wenn Sie in der Lage sind, Ihre Mitarbeiter bei Online-Seminaren und Webinaren teilnehmen zu lassen, werden Sie auch in Zukunft voll wettbewerbsfähig sein. Vor allem Fortbildungen werden online per Videokonferenz schon jetzt sehr gut umgesetzt. Die Gebühren für die Teilnahme sind in der Regel identisch zu herkömmlichen Fortbildungen. Dafür fallen die Reisekosten weg. Dieses Geld können Sie, wenn nötig, vorab in die passende Technik investieren. Ein normaler Laptop mit HD-Webcam reicht vollkommen aus. Wichtig ist dann noch eine stabile Internetleitung mit Highspeed-Bandbreite. Sind die Festnetzangebote nicht ausreichend, gibt es bereits günstige Tarife für LTE- und auch schon 5G-Netze, die genügend Bandbreite liefern.
Da die Fachkongresse und Fortbildungen zahlreich angeboten werden, sollten Sie genau aussuchen, was für Sie und Ihre Mitarbeiter wichtig ist. Eine umfassende Recherche ist also unabdingbar. Oft bieten Lieferanten oder Hersteller kleine Webinare, also Online-Seminare an, zu denen Sie sich relativ einfach anmelden können. Dazu ist aber eine frühzeitige und ausführliche Planung wichtig. Genauso wie bei realen Fortbildungen wird Ihr Mitarbeiter während des Webinars für Ihren Betrieb nicht zur Verfügung stehen. Die Verlockung ist groß, kurz eine kleine Frage zu stellen oder „mal eben“ ihn etwas überprüfen zu lassen. So wird er aber nicht in Ruhe dem Webinar, der Online-Messe oder dem digitalen Kongress folgen können. Sorgen Sie also für einen ruhigen Raum, in dem sich Ihr Mitarbeiter voll auf die digitalen Inhalte konzentrieren kann.
Was bei fehlenden Messen komplett wegfällt, ist die Präsentation von Neuheiten. Normalerweise kommt man beim Besuch der einzelnen Hallen an den Ständen vorbei und sieht oft auch zufällig interessante neue Produkte und Lösungen. So manches Unternehmen, dass Sie nicht auf dem Schirm haben, rückt so bei einer realen Messe in den Fokus. Durch den Wegfall dieser Option müssen Sie sich als Interessent ebenso etwas überlegen, wie die Hersteller auch. Denn eine Website kann noch so gut sein, wenn niemand das Unternehmen kennt, wird auch kaum jemand auf der Seite landen.
Deshalb sind aktuell Fachmagazine wichtiger denn je. Dabei geht es nicht zwangsläufig um die gedruckte Variante. Zahlreiche Medien bieten ihre Inhalte umfassend auch digital an. Auch themenspezifische Online-Portale zeigen die Innovationen und Entwicklungen meist frühzeitig und umfassend. Egal ob auf Papier oder am Bildschirm: Hier finden Sie die wichtigen Neuheiten der Branche. Wer keine Zeit hat, täglich oder wöchentlich durch die Seiten zu blättern oder klicken, für den empfiehlt sich der jeweilige Newsletter, wie unserer. Die wichtigsten Themen werden hier regelmäßig ins E-Mail-Postfach geschickt. Nehmen Sie sich die Zeit und informieren Sie sich.
Gerade mit Blick auf die Kosten, sind vor allem Publikumsmessen bei der Industrie immer in der Diskussion. Große Publikumsmagnete wie die IAA oder auch die Essen Motorshow haben das in der Vergangenheit immer mehr zu spüren bekommen. Für kleinere Fachmessen gilt das nicht unbedingt genauso. Eigentlich standen diese bisher nicht auf dem Prüfstand. Im Zuge der Pandemie und den vielen Absagen bleibt abzuwarten, wie sich Hersteller und Industrie positionieren. Als Fachbetrieb sollten Sie darauf vorbereitet sein, dass weniger Fachmessen stattfinden. Im Umkehrschluss bekommen diese dann aber eine größere Gewichtung.
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