Werkstätten aufgepasst: Vorsicht vor gefälschten Autoersatzteilen!
Qualitativ hochwertige Autoersatzteile sind das A und O für die Fahrsicherheit im Straßenverkehr. Werden bei sicherheitsrelevanten Komponenten wie Bremsteilen, Felgen oder Steuergeräten minderwertige Ersatzteile eingebaut, kann es gefährlich werden. Deshalb sollten Kfz-Werkstätten Ersatzteile ausschließlich von namhaften Ersatzteil-Herstellern kaufen.
Aber nicht nur der Hersteller, sondern auch der Händler sind höchst relevant. Denn nur allzu häufig werden Marken-Ersatzteile im Internet teilweise unverschämt günstig angeboten. Dann sollten die Alarmglocken ganz besonders schrillen. .
Denn unter Umständen sind solche Super-Schnäppchen Fälschungen, die dem Auto schaden und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gefährden. Das kann für Kfz-Werkstätten und Autofahrer teuer werden, zu Unfällen führen und damit zur echten Gefahr werden.
Woran erkennt man gefälschte Ersatzteile?
Den ersten Anhaltspunkt für ein möglicherweise gefälschtes Ersatzteil liefert der Preis. Wird das Kfz-Teil deutlich unter dem üblichen Marktpreis angeboten, ist das verdächtig. Kann der Anbieter zudem keine ausreichende Antwort geben, warum der Preis so niedrig ist, sollten die Alarmglocken angehen. Unsere Empfehlung ist daher grundsätzlich: Kaufen Sie Teile nur bei Ihnen bekannten Großhändlern. Dort können Sie sich zu 100% sicher sein, aus welcher Quelle die Teile kommen. Häufig sind die Fälschungen mittlerweile so gut, dass Sie auch als Experte kaum eine Chance haben, ein Original-Teil von einem Plagiat zu unterscheiden.
Bei schlecht gemachten Imitationen fehlen oft der Herstellername, das Markenzeichen und die Original-Verpackung.. Bremsbeläge, Bremsscheiben, Öl-, Benzin- und Luftfilter, Lenkungsteile, Keilriemen und Glühbirnen werden besonders oft gefälscht. Dabei werben dubiose Anbieter mit bekannten Marken; Verpackungen, Prüfzeichen und Sicherheitshologramme werden täuschend echt imitiert.
Deshalb: Prüfen Sie die Dokumente! Jedes zugelassene Originalteil muss eine gültige Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und ein Teilegutachten vorweisen. Das ist für die Hersteller verpflichtend. Sind diese Dokumente nicht vorhanden oder fehlerhaft, weist das auf gefälschte Ware hin. Auch Zahlen-Codes, Hologram-Drucke und individuelle Prägungen auf Verpackungen sollten kontrolliert werden.
Wie kann man sich davor schützen?
Kaufen Sie Autoteile ausschließlich bei einem Händler Ihres Vertrauens. Namhafte Kfz-Teile-Großhändler können immer genau darüber Auskunft geben, wo die Autoersatzteile herkommen. Und auch hier ist das ein oder andere (moderate) Schnäppchen möglich. Grundsätzlich gilt aber für Qualitätsteile, wie auch Ihre Qualitätsarbeit: Wer Qualität möchte, muss einen dafür angemessenen Preis bezahlen. Gute Arbeit – gute Preise.
Was tun die Hersteller gegen Fälschungen?
Viele Hersteller und Zulieferer gehen aktiv gegen Fälschungen vor und informieren online, wie man typische Fälschungen und ihre Original-Produkte unterscheiden kann. So lassen sich die Original-Ersatzteile des Bremsenherstellers Brembo beispielsweise anhand von QR-Codes und Hologrammen auf den Verpackungen sowie einer Fälschungsschutzkarte nachweisen. Hersteller wie Bosch, Continental, Mahle, Schaeffler oder ZF engagieren sich in der Brancheninitiative „Manufacturers against Product Piracy“ (MAPP), um Produktpiraterie zu bekämpfen und die Sicherheit im Straßenverkehr durch den ausschließlichen Einsatz von Originalteilen zu erhöhen. Sie kennzeichnen ihre Originalprodukte mit einem DataMatrix-Barcode, der mit der Smartphone-App „oneIDentity+“ eingescannt und überprüft werden kann. In Sekundenschnelle weiß der Nutzer, ob es sich um ein Original-Ersatzteil handelt.
Welche Konsequenz hat der Einbau von gefälschten Ersatzteilen?
Wenn ein Kunde Kfz-Ersatzteile selbst mitbringt und in Ihrer Werkstatt einbauen lassen möchte, sollten Sie Vorsicht walten lassen. Möglichweise kommt das Ersatzteil von einem unbekannten Anbieter aus dem Internet.
Wenn Sie minderwertige Teile einbauen, kann es bei Haftungsfragen im Schadensfall teuer werden. Eigentlich sind die Regelungen klar: Ist der Schaden auf das Kfz-Ersatzteil zurückzuführen, trägt der Hersteller des Ersatzteiles die Gewährleistung. Ist der Schaden auf den mangelhaften Einbau zurückzuführen, stehen Sie als Kfz-Werkstatt in der Pflicht. Diese Rechtslage gilt jedoch nur, wenn der Hersteller des Ersatzteiles bekannt und auffindbar ist. Das ist bei Online-Händlern oft nicht der Fall. Wenn Sie als Werkstatt sowohl die Beschaffung als auch den Einbau der Ersatzteile übernehmen, gehen Sie auf Nummer sicher und verbauen Sie keine mitgebrachten Teile!
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