EU-Kommission plant jährliche HU für ältere Fahrzeuge – was das für freie Werkstätten bedeutet

Die EU-Kommission hat im April 2025 Vorschläge zur Überarbeitung der Vorschriften für die Hauptuntersuchung (HU) und Abgasuntersuchung (AU) vorgelegt. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Umweltbelastung zu reduzieren. Konkret sollen Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind, künftig jährlich zur HU verpflichtet werden. Zudem ist eine Erweiterung der AU vorgesehen, die auch Partikelanzahl- und NO-Messungen bei Euro-5-Dieseln und Benzinern umfasst.

Was bedeutet das für freie Werkstätten?

  1. Erhöhtes Prüfaufkommen: Durch die jährliche HU für ältere Fahrzeuge wird das Prüfvolumen steigen. Freie Werkstätten, die HU/AU im Haus anbieten oder mit Prüforganisationen kooperieren, könnten von einer erhöhten Kundennachfrage profitieren.
  2. Investitionen in Messtechnik: Die geplante Erweiterung der AU erfordert neue Messgeräte, insbesondere für Partikelanzahl- und NOₓ-Messungen. Werkstätten müssen prüfen, ob ihre aktuelle Ausstattung den zukünftigen Anforderungen entspricht, und gegebenenfalls in neue Technik investieren.
  3. Schulungsbedarf für Mitarbeiter: Mit den neuen Prüfverfahren steigt der Schulungsbedarf für das Werkstattpersonal. Mitarbeiter müssen im Umgang mit neuer Messtechnik geschult werden, um korrekte Prüfungen durchführen zu können.
  4. Beratungskompetenz stärken: Kunden werden vermehrt Fragen zu den neuen HU- und AU-Anforderungen haben. Freie Werkstätten sollten ihre Beratungskompetenz stärken, um Kunden umfassend informieren und betreuen zu können.
  5. Wettbewerbsvorteil durch Qualität: Werkstätten, die frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagieren und entsprechende Dienstleistungen anbieten, können sich als kompetente Partner positionieren und einen Wettbewerbsvorteil erlangen.

Die Vorschläge der EU-Kommission sind noch nicht beschlossen und müssen von den Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament genehmigt werden. Dennoch sollten freie Werkstätten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und sich auf mögliche Änderungen vorbereiten.

Beim digitalen Werkstatt-Stammtisch im April 2024 haben Werkstätten über das Thema „Mit der HU Kunden in die Werkstatt ziehen“ diskutiert.

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