Immer mehr Autofahrer können die Reparaturkosten in der Werkstatt nicht bezahlen. Eine Reparaturkostenfinanzierung kann Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass freie Werkstätten keine Umsatzeinbußen in Kauf nehmen müssen. Wir erklären, wie die Finanzierung funktioniert und was Werkstätten beachten müssen.
Die Haltedauer für Fahrzeuge in Deutschland steigt, was in der Regel mit einem erhöhten Reparaturbedarf einhergeht. Jedoch können gleichzeitig immer mehr Autofahrer nicht für die Reparaturkosten aufkommen und lassen im Zweifelsfall die Reparatur nicht durchführen. Damit Betriebe ihren Kunden eine Lösung anbieten und den eigenen Umsatz sichern können, ist die Reparaturkostenfinanzierung ein strategisches Instrument für freie Werkstätten.
Die Reparaturkostenfinanzierung wird oft in Zusammenarbeit mit spezialisierten Banken angeboten, wie beispielsweise der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) oder der Santander Consumer Bank.
So läuft der Prozess in der Regel ab:
- Der Kunde erhält innerhalb weniger Minuten eine vorläufige Kreditzusage in der Werkstatt.
- Die endgültige Bestätigung erfolgt nach Identitätsprüfung und Übermittlung notwendiger Dokumente wie Gehaltsnachweise.
- Finanzierungssummen liegen meist zwischen 1.500 und 5.000 Euro.
- Laufzeiten können bis zu 36 Monate betragen.
Das müssen Werkstätten wissen:
- Um die Reparaturkostenfinanzierung anzubieten, müssen Sie zunächst eine Partnerschaft mit einem Finanzdienstleister eingehen.
- Klären Sie mit dem Finanzdienstleister, wie Zahlungsausfälle gehandhabt werden und welche Risiken bestehen. Einige Anbieter übernehmen das Risiko des Zahlungsausfalls vollständig.
- Ihr Personal muss entsprechend geschult sein, um Kunden über die Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und den Antragsprozess durchzuführen.
- Der Prozess der Antragstellung ist oft digitalisiert und dauert nur wenige Minuten. Moderne Systeme nutzen künstliche Intelligenz zur schnellen Bearbeitung der Anträge und sind in bestehende Werkstattsysteme integrierbar.
- Für freie Werkstätten ist die aktive Bewerbung der Reparaturkostenfinanzierung besonders wichtig, da nur wenige Kunden von sich aus danach fragen.
Eine Alternative für Autofahrer ist die bislang wenig bekannte Reparaturkostenversicherung.