Mit dem AI Act hat die EU eine umfassende Regulierung für Künstliche Intelligenz (KI) beschlossen. Davon können auch freie Werkstätten betroffen sein. Wenn Sie KI in Ihrem Unternehmen nutzen, kommen neue Regeln und Anforderungen auf Sie zu.
Der AI Act der Europäischen Union zielt darauf ab, den Einsatz von KI innerhalb der EU sicher und vertrauenswürdig zu gestalten. Er klassifiziert KI-Systeme basierend auf ihrem Risiko in verschiedene Kategorien und legt entsprechende Anforderungen fest.
Die gute Nachricht: Die neue Verordnung tritt erst im August 2026 vollständig in Kraft, sodass aktuell für die meisten Unternehmen noch kein Handlungsbedarf besteht. Allerdings empfehlen wir, sich schon jetzt mit dem Thema zu befassen, um zu klären, ob die eigene Werkstatt von den Neuerungen betroffen ist.
Die meisten Regelungen beziehen sich auf Hochrisikosysteme, beispielsweise KI-Anwendungen, die Bewerbungen filtern oder Bewerten oder Systeme, die im Bildungswesen eingesetzt werden. In der Regel kommen solche Anwendungen in freien Werkstätten nicht zum Einsatz. Dennoch gibt es Pflichten, die auch mittelständische Unternehmen betreffen und auf die sich freie Werkstätten vorbereiten können.
Diese Anforderungen kommen auf freie Werkstätten zu, sofern sie KI-Systeme nutzen oder nutzen wollen:
- Risikobewertung von KI-Systemen: Werkstätten müssen ihre eingesetzten oder geplanten KI-Anwendungen hinsichtlich des von ihnen ausgehenden Risikos bewerten. Beispielsweise könnten KI-Systeme zur Fahrzeugdiagnose oder zur Kundenverwaltung als begrenztes Risiko eingestuft werden, sofern sie keine sicherheitskritischen Entscheidungen treffen.
- Einhaltung von Anforderungen: Je nach Risikokategorie der KI-Anwendung müssen bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Für Systeme mit begrenztem Risiko könnten dies Transparenzpflichten oder die Bereitstellung von Informationen für die Nutzer sein.
- Dokumentation und Nachweis: Es ist essenziell, eine umfassende Dokumentation der KI-Systeme zu führen, die deren Funktionsweise, Entscheidungsprozesse und Sicherheitsmaßnahmen beschreibt. Dies dient sowohl der eigenen Absicherung als auch der Erfüllung möglicher behördlicher Anforderungen.
So bereiten sich freie Werkstätten vor
Bestandsaufnahme durchführen: Überprüfen Sie, welche KI-Systeme in Ihrer Werkstatt bereits im Einsatz sind oder geplant werden.
Transparenz: Ab August 2026 müssen KI-Erzeugnisse gekennzeichnet werden – das können beispielsweise KI-generierte Bilder sein, die Sie für Marketingzwecke nutzen. Dokumentieren Sie solche Materialien am besten jetzt schon intern, dann sind Sie entsprechend vorbereitet.
Mitarbeiterschulung: Sensibilisieren und schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit KI-Systemen und den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben.