Nachhaltigkeit, definiert als die Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten, gewinnt in allen Branchen zunehmend an Bedeutung – auch in freien Werkstätten. Durch die Integration in den Werkstatt-Alltag können Kfz- und Nfz-Betriebe nicht nur einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch die Betriebskosten senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Nachhaltige Maßnahmen helfen, Energie effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Wir geben praktische Tipps und Beispiele, wie Werkstätten das Prinzip der Nachhaltigkeit in Ihrem Betrieb wirtschaftlich rentabel integrieren können.
Energieeffiziente Geräte und Beleuchtung
Die Nutzung energieeffizienter Geräte und Beleuchtungssysteme kann den Energieverbrauch erheblich reduzieren und damit die Betriebskosten senken. Moderne LED-Beleuchtung beispielsweise verbraucht bis zu 80 % weniger Energie als herkömmliche Glühlampen und hat eine längere Lebensdauer. Werkzeuge und Maschinen mit hoher Energieeffizienzklasse tragen ebenfalls zur Reduktion des Energieverbrauchs bei. Werkstätten, die ihr Potenzial mit professioneller Unterstützung analysieren und sich mit anderen Betrieben vergleichen wollen, können den ESG-Check von DEKRA in Anspruch nehmen. Durch den anonymisierten Vergleich bekommen die Betriebe einen Anhaltspunkt, ob Ihnen die Nachhaltigkeitsmaßnahmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Nutzung erneuerbarer Energien
Die Installation von Solaranlagen auf dem Werkstattdach ermöglicht die Nutzung von Solarenergie zur Strom- und Warmwassererzeugung. Diese Maßnahme senkt nicht nur die Energiekosten, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen. Zusätzlich können Werkstätten Schnellladepunkte für Elektrofahrzeuge einrichten, um den Umstieg auf Elektromobilität zu unterstützen und neue Kunden anzuziehen.
Tipp: Wer in erneuerbare Energien investiert, kann finanzielle Unterstützung vom Staat mit der Bafa-Förderung beantragen.
Abfallmanagement und Recycling
Ein effizientes Abfallmanagement ist entscheidend für die Nachhaltigkeit. Werkstätten sollten Recycling-Lösungen für Altteile und Betriebsstoffe nutzen. Dies umfasst die fachgerechte Entsorgung von Ölen, Batterien und anderen Chemikalien sowie die Wiederverwertung von Metallen und Kunststoffen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Entsorgung von Altreifen: Die Abgabe an zertifizierte Entsorgungsbetriebe stellt sicher, dass die Altreifen im Wertstoffkreislauf bleiben und dem bestmöglichen Verwendungszweck zugeführt werden. Zertifizierte Altreifen-Entsorger finden Betriebe bei der Initiative ZARE.
Hochwertige Ersatzteile
Dass Werkstätten grundsätzlich einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung beitragen, weil Fahrzeuge repariert und instandgehalten werden und dadurch die Lebensdauer und Nutzungszeit verlängert wird, ist ein grundsätzlicher Pluspunkt. Der Einbau von Markenersatzteilen macht die Reparatur noch nachhaltiger: Qualitativ hochwertige Teile halten länger und beugen so vorzeitigem Verschleiß vor. Das spart Rohstoffe und Energie, die bei der Fertigung verbraucht werden. Im Vergleich zum Billigteil muss zwar mehr für das Ersatzteil ausgegeben werden, dafür hält dieses aber länger und kosten- und ressourcenverbrauchende Folgeschäden, die durch minderwertige Ersatzteile entstehen können, werden vermieden. Was bedeutet Nachhaltigkeit in der eigenen Werkstatt? Hier erfahren Sie, was die Teilnehmer beim Qualität ist Mehrwert Werkstatt-Stammtisch über die Nachhaltigkeit in ihrem Alltag berichtet haben.
Weitere Tipps für den energieeffizienten Betrieb gibt die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz:
Was ist die Definition von Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist die Fähigkeit, aktuelle Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dabei die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, dass diese ihre eigenen Bedürfnisse erfüllen können. Dies wird durch die Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten erreicht, oft beschrieben als die drei Säulen der Nachhaltigkeit. In freien Werkstätten bedeutet das, umweltfreundliche Praktiken zu implementieren, Energie effizient zu nutzen und Abfälle zu reduzieren, während gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile wie Kostensenkung und Wettbewerbsvorteile realisiert werden.