LPG – Liquified Petroleum Gas ist ein Kraftstoff für Benzin-Motoren. Etwa 400.000 Pkw sind mit LPG ausgestattet auf den deutschen Straßen unterwegs. Ein Auto, dessen Antrieb auf Autogas umgerüstet ist, fährt mithilfe von ebendiesem oder mit Benzin. Zwischen beiden Kraftstoffen lässt sich während der Fahrt einfach umschalten. Normalerweise starten die Motoren mit Benzin und sobald der Motor warm genug ist, schaltet das System selbstständig auf Autogas um. In Deutschland bieten zahlreiche Autokonzerne LPG ab Werk oder als direkte Umrüstung für Neuwagen an. Auch für Nutzfahrzeuge (Nfz) kann Autogas eine interessante alternative sein, da sich die Ersparnis an der Tankstelle aufgrund der hohen Laufleistung rechnet. Wir haben die wichtigsten Fakten zum Thema Umrüstung auf LPG und zusammengestellt.
Woraus besteht LPG?
Autogas, Flüssiggas oder LPG besteht grundsätzlich aus einem Gemisch aus Butan und Propan. Erschlossen werden diese beiden Hauptbestandteile des Autogases bei der Erdölgewinnung, aber auch bei der Raffinerie von Diesel, Benzin und weiteren Kraftstoffen.
Was sind die Vorteile von LPG?
Im Vergleich zu Benzin bietet Autogas mehrere Vorteile. Zunächst einmal ist Autogas umweltfreundlicher, da es im Vergleich zu Benzin deutlich weniger CO2-Emissionen erzeugt. Darüber hinaus werden auch Partikel- und Stickoxidemissionen reduziert, was zu einer besseren Luftqualität beiträgt. Ein weiterer Vorteil von Autogas ist der niedrigere Preis pro Liter im Vergleich zu Benzin. Dies kann langfristig zu erheblichen Einsparungen bei den Kraftstoffkosten führen. Zudem ist das Tankstellennetz für Autogas in Deutschland gut ausgebaut, was eine komfortable Versorgung ermöglicht. Im Zuge der Diskussionen um die Schadstoff-Emissionen von Pkw ist LPG eine interessante Alternative.
Welche Fahrzeuge können auf Autogas umgerüstet werden?
Es gibt zahlreiche Autohersteller, die serienmäßig Fahrzeuge mit LPG als Kraftstoff anbieten. Einer der großen Vorteile von Autogas besteht darin, dass es möglich ist, ein Benzin-Fahrzeug auf Gas umzurüsten. Nur wenige Benziner lassen sich nicht mit LPG umrüsten, doch in den meisten Fällen können Fahrzeuge mit Ottomotoren für den Gebrauch von Autogas angepasst werden. Da LPG heißer verbrennt als Benzin, müssen manchmal die Auslassventile mit einer gasfesten Variante ersetzt werden. Zudem gibt es Lösungen mit zusätzlich eingespritzten Additiven, die die Ventile schonen.
Was kostet eine Umrüstung auf LPG?
Für die Umrüstung gibt es professionelle LPG-Umrüstbetriebe. Die Kosten beim Umrüsten auf Gas liegen dabei bei ca. 1.500 – 3.000 €. Der Preis hängt vom jeweiligen Fahrzeug- und Motortyp ab. Bei der Umrüstung wird die Gasanlage mit Filter, Gasverdampfer, Einspritzdüsen und eventuellem Additiv-Tank im Motorraum eingebaut. Für das Gas wird zudem ein zusätzlicher Tank verbaut. Meist werden dafür Radmulden-Tanks genutzt, die an der Stelle des Ersatzrades ihren Platz finden. Der Anschluss für den Tankstutzen kommt entweder neben den üblichen Tankstutzen hinter die Tankklappe oder wird in der Heckschürze des Fahrzeugs eingebaut.
Da bei der Umrüstungen Umbauten am Motor gemacht werden, erlischt die Hersteller-Garantie für das Aggregat. Seriöse Nachrüster übernehmen diese aber zu 100 Prozent. Deshalb sollte bei der Umrüstung genau darauf geachtet werden.
Nachfolgend befindet sich eine Übersicht der Umrüstungskosten für spezielle Pkw: PDF
Reichweite mit LPG-Autos
Die Reichweite eines umgerüsteten Pkw mit Autogas hängt wie bei jedem anderen Kraftstoff auch von der Größe des eingebauten Tanks ab, denn der kann von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren. Auch muss beachtet werden, dass ein LPG-Tank aus Sicherheitsgründen nur zu 80 Prozent befüllt werden kann. Dann schaltet die Zapfsäule automatisch ab. Die restlichen 20 Prozent dienen als Puffer bei starker Ausdehnung des Gases. In einen 60-Liter-Tank passen effektiv also 48 Liter Autogas. Mit Autogas verbraucht das Fahrzeug etwa 10 Prozent mehr, als bei Benzin. Wenn ein Pkw auf 100 Kilometern rund 10 Liter Benzin verbraucht, sind es bei einem Fahrzeug, welches mit Autogas betrieben wird also 11 Liter LPG. Bei unserem Beispiel-Tank von 48 Litern Fassungsvermögen beträgt die Reichweite also etwa 430 Kilometer mit LPG. Da der normale Benzintank ebenfalls noch im Auto verbleibt, kommt die Reichweite mit Benzin noch einmal dazu. Tankt unser Beispielfahrzeug 60 Liter Benzin, sind insgesamt über 1000 Kilometer möglich.
Wie tankt man Autogas?
An vielen Tankstellen kann das Autogas bereits getankt werden. Je nachdem, wie das Fahrzeug nachgerüstet wurde, muss ein entsprechender Adapter angeschraubt werden. Der Zapfhahn kann anschließend mit dem Adapter oder direkt mit dem Fahrzeug verbunden werden. Danach muss an der Zapfsäule ein so genannter “Totmannschalter” zum Tanken betätigt werden. Dieser muss durchgehend gedrückt gehalten werden. Sobald man loslässt, ist der Tankvorgang beendet. Wenn der Tank zu 80 Prozent gefüllt ist, stoppt die Anlage automatisch. Beim Entfernen des Zapfhahns entweicht eine kleine Menge Autogas, die noch im Schlauch vorhanden ist. Dies ist völlig normal und absolut ungefährlich.
Welchen Wartungsaufwand bringt die Umrüstung mit sich?
Nach der Umrüstung auf Autogas erfordert das Fahrzeug im Allgemeinen einen etwas erhöhten Wartungsaufwand im Vergleich zu einem reinen Benzinbetrieb. Dies liegt daran, dass Autogas andere Eigenschaften und Anforderungen an das Fahrzeug stellt. Insbesondere ist es wichtig, regelmäßig die Gasanlage zu überprüfen und warten zu lassen, um eine optimale Funktionsweise sicherzustellen. Dies umfasst unter anderem die Kontrolle der Gasdüsen, den Zustand des Verdampfers und des Druckreglers sowie die Überprüfung auf Lecks und Dichtheit. Darüber hinaus ist es ratsam, den Gasfilter in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gegebenenfalls zu warten oder auszutauschen. Auch die Zündkerzen sollten in bestimmten Intervallen überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden, da Autogas einen anderen Verbrennungsprozess als Benzin aufweist. Zu den anfallenden Wartungsarbeiten gehören somit ein Filterwechsel, die Kontrolle der Verbindungen, Befestigungen und Schläuche und die Prüfung der Dichtigkeit. Dies wird in der Regel im Rahmen der turnusgemäßen Inspektion gemacht. Nach Unfällen oder Bränden steht ebenfalls eine Gasanlagenprüfung auf dem Programm. Alle zwei Jahre wird die LPG Anlage außerdem bei der Hauptuntersuchung (HU) mit geprüft.