Verschiedene Baureihen von Mercedes müssen wegen Mängeln zurück in die Werkstatt.
Bei Mercedes kam es im kürzlich zu mehreren Massenrückrufen. Viel Baureihen sind von unterschiedlichen Problemen betroffen.
E-Sprinter/E-Vito
15.657 E-Fahrzeuge hat Mercedes wegen Problemen mit dem Batteriemanagementsystem zurückgerufen. Deutschlandweit betrifft das 5.563 Fahrzeuge. Bei bestimmen Fahrzeugen der Modelle Mercedes-Benz VS20 E-Vito (Produktionszeitraum 10.7.2018 bis 14.12.2021) und VS30 E-Sprinter (Produktionszeitraum 20.11.2018 bis 15.12.2021) könnten bei einer Fehlererkennung alle Schütze der Batterien geöffnet werden. Eine erhöhte Unfallgefahr durch unvermittelten Vortriebverlust und Ausrollen des Fahrzeugs könnte die Folge sein. Als Vorsichtsmaßnahme will Mercedes die Software des Batterie-Gateway aktualisieren. Die Rückrufe haben die KBA-Referenznummern 011699 / 011648 und die Hersteller-Codes V2EBA47OFF / V3EBA47OFF.
C-, S-Klasse und EQS
Rund 63.000 Exemplare der C- und S-Klasse und EQS wurden weltweit zurückrufen, weil der hintere Fahrtrichtungsanzeiger, der hintere Warnblinker sowie das Rückfahrlicht ausfallen könnten. In Deutschland betrifft das 4.182 Exemplare aus dem Produktionszeitraum April 2020 bis Januar 2022. Mit einem Softwareupdate mit dem internen Code „5496208“ können diese Mängel behoben werden.
GLC, CLS, C- und E-Klasse
Mehrere tausend Pkw der GLC, CLS sowie der C- und E-Klasse wurden zurückgerufen, weil bei spezifischen Fahrprofilen einzelne Bolzen oder Kettenglieder der Steuerkette im Vierzylinder-Dieselmotor (OM 654) verschleißen können. Etwa sieben Stunden dauert der Tausch des Bauteils und soll einen Motorschaden verhindern. Der Aktionscode lautet „0591016“ und ist gültig für den Produktionszeitraum Januar 2016 bis Februar 2021.
G-Klasse
767 Geländewagen der G-Klasse müssen in die Werkstatt, weil das Gaspedal bei Fahrern mit breiten Schuhen an der Mittelkonsole hängen bleiben könnte. Grund dafür ist ein zu geringer Abstand zwischen Gaspedal und Verkleidung der Mittelkonsole wegen einer möglicherweise inkorrekt verlegten Leitungssatzvariante. Der Rückruf mit dem Aktionscode „6890006“ gilt für Fahrzeuge, die zwischen Mai 2020 und April 2021 produziert wurden.
X-Klasse
Weltweit musste Mercedes 40.879 Exemplare seines Pick-up-Modells X-Klasse wegen eines undichten Radialwellendichtrings in der Hinterachse zurückrufen. In Deutschland sind rund 7.600 Fahrzeuge betroffen. Öl aus der Hinterachse könnte auslaufen und droht, in die Bremsanlage einzudringen. Als Folge könnten die Bremswirkungen der Hinterradbremse und der Handbremse nachlassen. Der Rückruf gilt für Fahrzeuge aus dem Bauzeitraum September 2017 bis März 2020. Der X-Klasse-Rückruf hat bei Mercedes den Code VS4HA35FES.
SUV-Baureihen
In den USA hat Mercedes fast 300.000 Fahrzeuge der SUV-Baureihen ML (W164), GL (X164) und der R-Klasse (W251 beziehungsweise V251) der Modelljahre 2006 bis 2012 zurückgerufen. Auch die 63er-AMG- und Hybrid-Versionen der Modelle sind von der Aktion betroffen. Grund für den Rückruf: Eine Beeinträchtigung des Bremskraftverstärkers, verursacht durch eintretende Feuchtigkeit im Gelenkbereich des Bremskraftverstärkers, die im Laufe der Zeit zu Korrosion führen könnte. Schlimmstenfalls drohe ein Versagen der Bremsen. Autofahrer sollen ihre Fahrzeuge bis zur Überprüfung in der Werkstatt besser stehen lassen.
Die Rostprobleme betreffen auch deutsche Autos: 70.000 Fahrzeuge hat Mercedes in Deutschland zurückgerufen, weil ein korrosionsbedingter mechanischer Schaden am Bremskraftverstärker (BKV) nicht ausgeschlossen werden kann. Betroffen sind die Baureihen 164 und 251 aus den Produktionsjahren 2004 bis 2015. Die internen Herstellercodes für den Rückruf lauten „4290005“ und „4290006“. Nach Angaben von Mercedes sollen die Prüfung und der mögliche Tausch des Bremskraftverstärkers bis zu 4 Stunden in Anspruch nehmen. Unfälle gab es in Zusammenhang mit den Rostproblemen bisher nicht.