Eine Sonderauswertung des aktuellen TÜV-Report zeigt: E-Fahrzeuge schneiden bei der ersten Hauptuntersuchung (HU) durchwachsen ab. Vor allem Bremsen, Abblendlicht und Achsaufhängungen weisen oft Mängel auf.
Im Rahmen der Sonderauswertung des aktuellen TÜV-Reports wurden vier populäre E-Modelle analysiert: Nissan Leaf, Renault Zoe, BMW i3 und Tesla Model 3. Für den Report wurden die Ergebnisse von 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet. Der Renault Zoe befindet sich laut der Analyse mit einer Mängelquote von 5,3 Prozent bei der ersten HU exakt im Schnitt aller geprüften Autos. Mängelschwerpunkt beim Renault Zoe ist die vordere Achsaufhängung; vor allem Querlenker sowie Spur- und Koppelstangen sind auffällig. Auch die Funktion der Fußbremse wird beanstandet. „Mängel an den Bremsen treten bei allen untersuchten E-Autos überdurchschnittlich häufig auf“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Als einen Grund dafür nennt der TÜV die Rekuperation, mit der in E-Autos Bremsenergie zurückgewonnen wird. „E-Auto-Fahrende sollten regelmäßig kräftig bremsen, um die Bremsbeläge wieder zu regenerieren und damit die volle Bremsleistung zu erhalten“, rät Bühler.
Tesla ist Schlusslicht
Der Nissan Leaf schneidet mit einer Mängelquote von 4,3 Prozent besser als der Durchschnitt ab. Vor allem das Abblendlicht und die Bremsscheiben sind beim Nissan auffällig. Im unteren Drittel landet dagegen der BMW i3 mit einer Durchfallquote von 5,9 Prozent. Die Sachverständigen bei der Prüfung beanstanden überdurchschnittlich häufig beim i3 das Abblendlicht und die Bremsscheiben. Schlusslicht bildet der Tesla Model 3: Bei der ersten Hauptuntersuchung fallen 8,9 Prozent der geprüften Fahrzeuge durch. Im Ranking dieser Altersklasse befinden sich nur noch vier Autos hinter dem Tesla, darunter der Dacia Logan, Dacia Dokker und VW Sharan. Mängel sind vor allem die Beleuchtung mit Defekten am Abblendlicht und an den Nebelscheinwerfern, die Bremsscheiben sowie die Achsaufhängung.